Die Schadowstraße im Wandel
Die Schadowstraße repräsentiert das Bild, das für das glamouröse Düsseldorf steht: Die Stadt des „Shopping“ und der Mode. Als Nebenstraße der berühmten Königsalle war sie bereits vor der Kriegszerstögung eine elegante Einkaufsstraße, nach dem Wiederaufbau wurden dort bereits architektonische Akzente gesetzt. Die dritte Neugestaltung des Stadtzentrums Anfang des 21. Jahrhunders begann mit dem „Kö-Bogen“ von Libeskind und wurde in diesem Jahr nach umfangreichen Umbaumaßnahmen abgeschlossen. Zu dieser Gelegenheit wollen wir an den Namensgeber erinnern.
Schadow, der aus einem begüterten und kultivierten Berliner Elternhaus stammte, residierte auf der Schadowstraße, die damals noch Flinger Steinweg hieß. Er ist der einzige Künstler des 19. Jahrhunderts, nach dem eine Straße zu Lebzeiten benannt wurde. Für seine großen Leistungen in der Erneuerung der Lehre wurde ihm der Adelstitel verliehen. Er führte einen dreistufigen Ausbildungsgang ein und die Meisterklasse, in der die besten Absolventen als Vorbilder für den Nachwuchs in der Akademie weiterarbeiten konnten . Sein weltoffener und gastlicher Umgang, sein Interesse an jedem einzelnen Schüler, sein großer und prominenter Freundeskreis brachten Glanz in das kleine Städtchen am Rhein. Er förderte den Kunsthandel durch die Gründung des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen und machte Düsseldorf zu einem lebendigen kulturellen Zentrum. Durch die Inszenierungen von Ausstellungen, Festen und Veranstaltungen zog die Stadt die Industriellen aus dem nahegelegenen Ruhrgebiet an, die wiederum den Handel in Düsseldorf förderten.